Kinder mögen keine Veränderungen. Somit mögen auch Eltern zwangsläufig keine Veränderungen. Adieu Spontanität? Keineswegs. Es gibt Mittel und Wege den Sprössling sanft an Veränderungen zu gewöhnen. Denn, das Leben ist voll davon. Gut, früh mit dem Üben zu starten. Die erste wichtige Veränderung findet dann statt, wenn die lieben Kleinen ihren ersten Betreuungsplatz ergattern und den ersten sogenannten “Übergang” meistern sollen
Übergänge führen zu einer deutlichen Umstrukturierung des bisherigen Alltags. Übergangsphasen werden von allen Beteiligten oft sehr emotional wahrgenommen, verbunden mit vielen Erwartungen, Hoffnungen und Vorfreude aber auch mit Unsicherheiten und Ängsten dem Unbekannten gegenüber.
Die Eingewöhnung eines Kindes in eine neue Umgebung kann für Eltern und Kind gleichermaßen eine Herausforderung sein. Ob es sich um den Eintritt in die Kindertagesstätte oder Kindergarten, den Umzug in eine neue Stadt oder den Wechsel in eine neue Schule handelt, nicht allen fällt der Umgang mit solchen Veränderungen leicht, die gute Nachricht ist aber, dass wir doch einiges vorbereitend unternehmen können, damit solche Übergänge möglichst gut bewältigt werden können.
Sich selber mit der Situation auseinandersetzten und sich seiner eigenen Gefühle und Themen bewusst werden
Eltern können sich zuerst selber damit befassen, was für ein Wechsel ansteht und wie es ihnen selber damit geht. Wenn sich Eltern der «Sache sicher» sind, sich über ihre eigene Gefühlslage und Befindlichkeit bewussst sind, können sie ihre Kinder viel besser unterstützen und Sicherheit vermitteln, dies ist der erste wichtige Vorbereitungsschritt!
Das Kind vorbereiten
Nach der Selbstanalyse folgt dann der Blick auf die Situation des Kindes. Der Entwicklungsstand, die Kompetenzen und Fähigkeiten zur Anpassung an neue Situationen der Kinder bilden den Ausgangspunkt für die Ausgestaltung des jeweiligen Übergangsprozesses. Befassen Sie sich mit Fragen: Wie wird mein Kind auf die Veränderung reagieren? Womit könnte es Mühe haben und was könnte ihm Sicherheit vermitteln? Wie bereiten wir es auf die Situation vor? Je nach Alter eignen sich Bilderbücher, Geschichten, am neuen Ort vorbei spazieren, erzählen wie man selber schon eine ähnliche Situation gemeistert hat, zurückgreifen auf Situationen, welche das Kind schon gut gemeistert hat. Vermitteln Sie ein realistisches, aber positives Bild der kommenden Situation.
Den neuen Ort kennenlernen
Nachdem die Veränderung entsprechend thematisiert und vorbereitet wurde, werden die neuen Orte kennengelernt und besucht. Gemeinsam mit Eltern oder Erziehungsberechtigten werden vor Ort die Räume oder die Umgebung besichtigt, neue Bezugspersonen vorgestellt, Kinder kennengelernt etc.
Beim «Besichtigen» geht es um ein erstes Kennenlernen, Gefühl entwickeln, Beobachten. Einige Kinder schmiegen sich dabei eng an die Eltern – sie wollen die Hand nicht loslassen und einfach nur beobachten. Andere lösen sich rasch und wollen gleich mitspielen und die Umgebung entdecken. Alles ist in Ordnung, wichtig ist, dass die Eltern und neuen Bezugspersonen auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen, sie zu nichts drängen, sondern als sicherer «Anker» da sind.
In einer Kindertagesstätte könnte es sein, dass sich ein Kind die Räume und Spielsachen anschaut, etwas Tolles entdeckt und damit zu Spielen anfängt.
Die Eingewöhnung vorbereiten
Sprechen Sie sich mit den Betreuungspersonen ab, wie konkret die Eingewöhnung gestaltet werden soll. Während die Eingewöhnung in der Kita nach einem spezifischen Modell oder Schema strukturiert ist und in der Regel ca. zwei Wochen dauert, ist beim Eintritt in den Kindergarten nur der erste Tag als «Eingewöhnung» vorgesehen, danach begleiten die Eltern ihr Kind vielleicht noch auf dem Weg, sind aber nicht mehr in den Kindergartenräumen präsent. Nach der Besichtigung bleibt oft noch etwas Zeit, das Kind nun auf die neue Situation vorzubereiten. Während bei einem Säugling, der neu in die Kita eintreten wird, die Eltern Schlafgewohnheiten, Essensrhythmus und spezielle Bedürfnisse dokumentieren, um diese dann den Betreuungspersonen gut erklären zu können. Eltern mit bereits älteren Kindern können auch deren Erfahrung miteinbeziehen, herausarbeiten worauf sie sich freuen und den Blick auf die positive Bewältigung richten
Die Eingewöhnungszeit mitgestalten und das Kind beobachten
Wenn der Tag der Eingewöhnung – der Übergang in etwas Neues – startet, gilt es, das richtige «Material» mitzubringen, sodass das Kind vorbereitet ist. Die richtigen Kleider für die Waldspielgruppe, Schoppenpulver oder Muttermilch für die Kitaeingewöhnung oder vielleicht auch ein Nuscheli oder Stofftier, das unterstützend mit dabei sein sollte. In der Eingewöhnungsphase sind Eltern mit involviert, sie begleiten das Kind, sprechen mit den Bezugspersonen vor Ort, informieren diese über Bedürfnisse und Besonderheiten des Kindes, je jünger das Kind ist, je mehr Informationen brauchen die Betreuungspersonen. Ältere Kinder berichten oft gerne über sich selber oder wollen beim «Reden» schon gar nicht mehr dabei sein, sondern möchten mit der Gruppe spielen. Für alle Kinder ist es wichtig, dass sie in Kontakt mit Kindern und Betreuungspersonen kommen – beide können bei der Integration Positives bewirken und das Gefühl der Zugehörigkeit stärken. Achten Sie bei dieser Übergangszeit auf Signale und Verhalten Ihres Kindes und suchen Sie gemeinsam mit Unterstützungsmöglichkeiten, wenn das Kind diese benötigt. Kinder sind sehr unterschiedlich. Die einen brauchen mehr Zeit als andere oder eben mehr Unterstützung. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Eingewöhnung eines Kindes ein Prozess ist, der Zeit, Geduld und Aufmerksamkeit erfordert.
Auf was sollten Eltern während der Eingewöhnung ihres Kindes in einer Kita achten?
Den ersten Übergang erleben Kinder meist bei dem Eintritt in die ausserfamiliäre Betreuung. Die Eingewöhnung eines Kindes in eine Kita ist aus bindungstheoretischer Sicht ein entscheidender Moment für das Kind, die Eltern, die Kindergruppe und für die Mitarbeitenden. Als Elternteil kann man jedoch auf einige Dinge achtet, um die Eingewöhnung seines Kindes in der Kita so reibungslos und angenehm wie möglich zu gestalten:
Mit Geduld, Einfühlungsvermögen, guter Kommunikation meistern Kinder, Eltern und Betreuungspersonen die Eingewöhnung in der Regel gut – in unterschiedlichem Tempo natürlich!
Wie gewöhnen die kids & co Kitas Kinder ein?
In den kids & co Kitas orientieren wir uns bei der Eingewöhnung an das Berliner Modell, d.h. eine zweiwöchige, schrittweise Eingewöhnung wird geplant. Umgesetzt wird der Plan dann den Bedürfnissen des Kindes entsprechend. Gemeinsam mit den Eltern wird der Plan so angepasst, dass alle das nötige Vertrauen aufbauen können und die Eingewöhnung so einfach wie möglich gelingt.
Es ist wichtig, dass sich Eltern bewusst sind, auch nach der zweiwöchigen Eingewöhnungszeit, dauert die Eingewöhnungsphase noch ein paar Wochen an, so richtig eingelebt haben sich Kinder oft erst nach 1-2 Monaten, ein guter Austausch zwischen Bezugspersonen und Eltern bleibt demzufolge sehr wichtig
Selbstverständlich fällt es einem Kind leichter, sich einzugewöhnen, wenn es mehr als nur einen halben Tag pro Woche am neuen Ort ist. Gerade für Kleinkinder ist eine Woche ein sehr langer Zeitraum und deshalb ist es für sie einfacher, sich einzugewöhnen, wenn sie den Kita-Alltag mindestens 2x die Woche erfahren dürfen. Pädagoginnen von profawo empfehlen Eltern beim Starten deshalb ein Pensum von mindestens 40%.