Wie können wir unsere Kinder bei ihrer Entwicklung von Beginn an unterstützen, dass sie «widerstandsfähig» werden und erfolgreich mit herausfordernden Lebensumständen und Belastungen umgehen können? Resilienz oder Widerstandsfähigkeit ist kein angeborener Charakterzug, sondern kann erlernt und weiterentwickelt werden.
Wir als Eltern und Betreuungspersonen haben viele Möglichkeiten die Widerstandsfähigkeit unserer Kinder von Beginn an zu fördern: Die wichtigste Grundlage stellt eine gute, wertschätzende Beziehung zum Kind dar, Kinder brauchen das Gefühl von echtem Interesse und Zuneigung, Wohlwollen und Vertrauen.
Das A und O für das Lernen unserer Kinder ist unser eigenes Verhalten – das hören wir Eltern nicht immer sehr gerne, es ist aber so! Weil kleine Kinder «am Modell» lernen ist Dein Verhalten matchentscheidend – und dies nicht nur bei der Förderung der Resilienz! Fasse in Worte was Du gerade erlebst, fühlst und tust, das hilft Deinem Kind seinen Wortschatz zu erweitern und leitet es zum Nachahmen an. Beschreibe Deinen Umgang mit Emotionen, Problemen und Widerständen und gestalte Deine Rolle als Vorbild bewusst.
Folgende 5 wichtige Themenfelder kannst Du beachten, um Deinem Kind einen guten Rucksack für den Umgang mit Herausforderungen und Rückschlägen mitzugeben und seine Widerstandsfähigkeit zu stärken
1. Emotionen wahrnehmen, erkennen, benennen und damit konstruktiv umgehen
Benenne und erkläre Deine Gefühle im Alltag und zeige Deinen Kindern, wie Du es schaffst, Ärger, Frustration, Enttäuschung, Trauer, Angst oder Wut wieder «wegzuschicken», den Boxsack bearbeiten, durchatmen, malen, auf 5 zählen, Musik hören, ein Buch anschauen…- es gibt viele Möglichkeiten, dies schon kleinen Kindern vorzuleben. Sei ehrlich mit Deinen Kindern und verleugne nie Deine Emotionen sondern erkläre sie! Beobachte Emotionen und Stimmungsveränderungen bei Deinem Kleinkind, hilf sie zu benennen, frage konkret nach wie es sich anfühlt und begleite Dein Kind bei der Bewältigung. Und ja, auch die Freude, das Glück, die Liebe etc. sind wichtige Emotionen, auch sie sind wichtig zu erkennen, zu benennen und zu teilen!
2. Ein positives Selbstwertgefühl vermitteln
Lobe immer das Verhalten Deines Kindes und nicht die Persönlichkeit. Dasselbe gilt natürlich für Kritik, auch diese muss sich auf ein Verhalten beziehen, denn Verhalten ist veränderbar und das zeigt deinem Kind, dass es selber etwas verändern kann. Für die Entwicklung eines positiven Selbstwertgefühls ist es wichtig, dass Du Deinem Kind vermittelst, dass es Stärken hat und etwas gut kann und das Du es nicht anhand seiner Leistungen oder Schwächen abwertest. Vermittle Deinem Kind, dass es niemanden gibt, der oder die alles kann und das dies auch völlig in Ordnung ist. Eine positive aber doch auch realistische Selbsteinschätzung hilft deinem Kind.
3. Verantwortung und Vertrauen schenken
Gib schon Deinem Kleinkind kleine Aufgaben, die es gerne für Dich erledigt. Besteck zum Tisch tragen, Briefe aus dem Briefkasten nehmen und in die Wohnung bringen, Boden wischen mit kleinem Besen, Zimmer aufräumen, etc. Zudem kannst Du auch ein kleines Kind schon in Entscheidungsprozesse einbeziehen: Rüebli oder Gurke zum Zmittag? Roter oder weisser Pulli? Welchen Weg zum Spielplatz nehmen wir? Welches Bilderbuch schauen wir gemeinsam an? Dein Kind erlebt so, dass es etwas kann, Du ihm etwas zutraust und es etwas bewirken kann. Das Selbstwirksamkeitserleben ist eine wichtige Grundlage für Resilienz.
4. Probleme gemeinsam lösen
Nimm Deinem Kind nicht alles ab und löse nicht seine Probleme, bevor es sie überhaupt erkennt. Gib ihm wo immer angepasst die Möglichkeit, selber nach Lösungen zu suchen und unterstütze es dabei durch Fragen, Ermutigung und Hilfestellungen. So erlebt Dein Kind, dass es etwas kann, Du ihm etwas zutraust und Probleme in der Regel gelöst werden können. Das Gefühl, ein Problem selbständig gelöst zu haben, gibt Mut und Zuversicht auch weitere Probleme lösen zu können.
5. Bewältigungsstrategien entwickeln
Nutze ruhige Momente, um mit Deinem Kind Erlebnisse und Ereignisse zu reflektieren. Fragen wie «was hat dir heute sehr gut gefallen und was weniger? Warum? Wie hast du dich da gefühlt, woran hast du das gemerkt? Was hättest du anders machen können, was wäre für dich hilfreich gewesen? etc. helfen Deinem Kind in der Selbstwahrnehmung und ermöglichen es ihm, neue Strategien für ähnliche Situationen zu entwickeln und zu Lernen.
Vor allem Kleinkinder sprechen auch sehr gut auf Bilderbücher und Geschichten an. Bespreche mit Deinem Kind die Gefühle und Verhaltensweisen der Hauptfiguren, überlegt gemeinsam was die Hauptfigur das nächste Hindernis überwindet, was die Hauptfigur schon gut kann und was sie noch lernen könnte.
Von Beginn an stark ist unser Motto in den kids & co Kindertagesstätten! Unsere Betreuenden leben die obgenannten und weitere Grundsätze des Miteinander vor, sind achtsam und bestärken Dein Kind in seiner Selbständigkeit: sei es beim selber Essen schöpfen oder im Kita-Alltag im Allgemeinen. Schau doch mal unverbindlich vorbei.
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