Karriere und Kind. Auch arbeitende Männer brauchen firmeninterne Unterstützung. Was Sie als Führungskraft tun können.
Geht es um Vaterschaft, werden männliche Mitarbeitende oft vergessen. In der Regel weiss nicht einmal das HR, welcher Mann in nächster Zeit ein Kind erwartet. Bei Mitarbeiterinnen ist das ganz anders. Sobald jemand schwanger ist, wird auch über das zukünftige Pensum gesprochen.
«Das Gehalt steigt bei einer Vaterschaft zwar an – beim ersten Kind startet oft der Genderpaygap – aber wenn es um ein flexibles Arbeitspensum oder den Vaterschaftsurlaub geht, werden Männer klar benachteiligt», sagt Cornelia Peltenburg, Co-Geschäftsführerin bei profawo.
Dabei beschäftigen Väter die gleichen Sorgen wie Mütter. Viele arbeiten 80 Prozent und kämpfen mit der Erwartungshaltung, dass sie ihren alten 100-prozent-Job weiterhin schaffen müssen. Einfach mit weniger Zeit. So arbeiten sie, genauso wie Mütter in Teilzeit, meist mehr. Das führt zu Stress, Frust und einem schlechten Arbeitsklima.
Führungskräfte können dem auf einfache Weise entgegensetzen. «Es hilft, wenn sie von ihrer eigenen Situation ehrlich berichten und das Thema so aus der Tabuzone holen. Schlaflose Nächte, kranke Kinder oder Betreuungsengpässe: reden Führungspersonen über ihre eigenen Erfahrungen, zeigen sie, dass sie im Unternehmen und Zuhause Verantwortung übernehmen», sagt Cornelia Peltenburg.
Gute Arbeitsbedingungen für Familien erhalten Väter und Mütter sowie ihre Familien langfristig gesund. Sie binden die Arbeitskräfte ans Unternehmen, fördern die Motivation und Leistungsbereitschaft. Nur wenn auch Väter und ihre Bedürfnisse berücksichtigt und aktiv angesprochen werden, können Unternehmen echt familienfreundlich sein. Solange der Fokus auf den Müttern liegt, sind diese enorm unter Druck, ihre Karrierechancen sind massiv eingeschränkt und der Gendergap wird grösser. Ein väterfreundliches Arbeitsklima schafft ein insgesamt gutes Arbeitsklima!