So einfach züchten Sie Schmetterlinge mit Ihren Kids

Plötzlich wird das Tablet langweilig. Starten Sie mit ihren Kindern ein faszinierendes Abenteuer. Expertin Susann Blum gibt Tipps, wie die Schmetterlings-Aufzucht zu Hause gelingt.

Wann sass das letzte Mal ein Schmetterling auf Ihrer Hand? Wenn es Ihnen wie den meisten Erwachsenen geht, dann ist das wohl eine Weile her. Dabei eignen sich kleine und unscheinbare Tiere besonders gut für gemeinsame Beobachtungen mit Kindern. Vor allem, wenn man sie selbst zu Hause züchten kann. «Es ist für uns Eltern gar nicht mehr so einfach, mit den Kindern den Bezug zur Natur zu behalten. Damit meine ich nicht nur das Spielen draussen, sondern auch das Verstehen, Staunen und Lernen», sagt Susann Blum aus Luzern.

Die Kinder sind begeistert

Zusammen mit Kolleginnen vertreibt Sie verschiedene Insekten-Aufzucht-Produkte. «Die Begeisterung der Kinder ist erstaunlich gross. Wenn sich eine Raupe im Raupenkasten über den Fenchel hermacht, ist das Tablet plötzlich nicht mehr so interessant», erzählt sie. Susann Blum züchtete in der Kindheit selber Schmetterlinge. «Mit meinem Sohn wollte ich dasselbe erleben, doch ich fand keinen geeigneten Kasten zu kaufen. So entschied ich, das Produkt selbst zu entwickeln.»

Schwierig ist die Aufzucht nicht. Wichtig ist, dass man sorgfältig vorgeht und sich gut informiert. Die Bedürfnisse der Tiere stehen immer an erster Stelle. Bei der Schmetterlings-Aufzucht soll man die Raupen zum Beispiel nicht anfassen, sie sind zum Beobachten da. Ein Schmetterling hingegen wird von sich aus auf die Hand krabbeln, wenn er bereit ist, seinen ersten Flug anzutreten. Bei der Marienkäfer-Aufzucht muss jeder Schritt stimmen, sonst schadet das den Tieren. Die Aufzucht sollte deswegen von Erwachsenen begleitet werden. Diesen Zauber gemeinsam zu erleben, macht aber sowieso doppelt so viel Freude.

Im April beginnt die Schmetterlings-Aufzucht

«Unfassbar schön ist die Aufzucht der Schwalbenschwanz-Raupe», sagt Susann Blum und gibt auch gleich ein paar Tipps für Anfänger:innen:

  • Pflanzen Sie im April viel Fenchel im Garten oder auf dem Balkon. Die zierlichen Räuplein wachsen zu kleinen Fressmönsterli heran und benötigen Futter, dass man nirgends kaufen kann.
  • Ende Mai bis Anfang Juni sucht man die Raupen auf grossen Fenchel- oder Rüeblipflanzen in Gärten. Man sollte sie nur zur Aufzucht einsammeln, wenn sie noch schwarz und maximal 1.5 Zentimeter lang sind. Die grösseren Raupen sind leider meist von Parasiten befallen.
  • Bei gelungener Aufzucht werden ein paar Wochen später wunderschöne Schwalbenschwanz-Schmetterlinge schlüpfen und davonfliegen.
  • Je mehr Schmetterlinge davonfliegen, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Folgejahr zur Eiablage zurückkommen und man Eier und kleine Raupen auf den eigenen Pflanzen findet.

«Ich habe nach ein paar Jahren der Schmetterlings-Aufzucht inzwischen jedes Jahr hunderte von Raupen im Garten. Mehr, als ich selbst aufziehen kann. Deshalb haben wir auf unserer Website ein Netzwerk gegründet, um überschüssige Eier und Raupen zu verschenken», sagt Susann Blum. «Den Zauber zu beobachten, wie sich ein Tier verpuppt und daraus ein anderes Tier schlüpft, ist – meiner Meinung nach – kaum zu überbieten.“

Auf marienkaeferhaus.ch und raupenkasten.ch gibt es weitere Infos und alle Aufzucht-Sets von Susann Blum und ihrem Team zu bestellen. Auch andere Anbieter haben Starter-Sets im Angebot, so zum Beispiel Andermatt Biogarten.

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