Mein Kind kommt in den Kindergarten – was tun, damit dieser Schritt gut gelingt?

Bis zum Kindergartenstart im August bleibt noch etwas Zeit, nutze die Zeit, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf neu zu organisieren und auch das Kind auf diesen Schritt vorzubereiten. Vielleicht ist genau dies der Zeitpunkt, bei dem auch du wieder berufstätig sein möchtest? Informiere dich bei deiner Wohngemeinde, wie die Kindergartenzeiten und allenfalls ausserschulische Betreuung organisiert sind. Prüfe dann, was du und deine Familie zusätzlich an Betreuung braucht und wie diese aussehen könnte:


Möglichkeiten der ausserfamiliären Betreuung prüfen

  • Welche Möglichkeiten bietet dir deine Gemeinde? Welche Möglichkeiten gibt es (Hort, Tagesfamilie, Kita) und was kosten diese?
  • Grosseltern: vielleicht wollten sie früher keine fixen Tage in der Kinderbetreuung übernehmen, wären dies jetzt aber mit dem grösseren Kind bereit? Nachfragen lohnt sich.
  • Nachbarn: Vielleicht ergibt sich eine gegenseitige Lösung mit Nachbarn? Im Kindergartenalter ist der Betreuungsaufwand weniger gross, ein gemeinsames Mittagessen oder Betreuung von 15.30-18.00h ist einfacher machbar als einen ganzen Tag.
  • Nanny / Aupair könnten vielleicht jetzt auch eine Option sein?
  • Arbeitszeiten neu regeln, vielleicht magst du oder dein:e Partner:in deine Arbeitszeit neu auf mehrere Tage verteilen, sodass ihr gemeinsam einen Teil Betreuung abdecken könnt? Vielleicht könnt ihr neu Ferien ansparen um die Schulferien abdecken zu können?

Ebenfalls lohnt es sich, zu prüfen, welche Möglichkeiten der Ferienbetreuung bei euch vorhanden sind. Es müssen ca. 13 Wochen Schulferien abgedeckt werden, kläre doch auch hierzu grad die Möglichkeiten ab, wenn du grad die Betreuung neu organisierst.

Die meisten Kinder freuen sich sehr auf den Kindergarten. Natürlich gibt es aber auch Kinder, die etwas zurückhaltender sind bei Veränderungen. Du kannst dein Kind bis zum Start unterstützen, indem du seine Selbständigkeit gezielt förderst und auch sein Selbstvertrauen stärkst, denn nach dem Urvertrauen in der Kleinkindphase benötigt dein Kind jetzt Selbstvertrauen. Es muss erfahren, dass es selbst etwas bewirken kann, um sich langsam von dir ablösen zu können. In den ersten Lebensjahren hat es Wurzeln entwickelt, jetzt wachsen ihm langsam Flügel.


Selbstständigkeit deines Kindes fördern

  • Schenke deinem Kind Zeit und lasse es selbst ausprobieren: Oft ziehen wir unseren Kindern Jacke und Schuhe an, weil es einfach schneller geht. Achte darauf, deinem Kind die Zeit und das Vertrauen zu schenken, dass es das selber kann und lass es üben.
  • Nimm Ideen und Vorschläge deines Kindes ernst: Manchmal haben wir rasch die Antwort bereit, warum diese oder jene Idee nicht umsetzbar ist. Statt zu antworten kannst du fragen, wie dein Kind sich das konkret vorstellt.
  • Lass dein Kind Erfahrungen sammeln und eigene Entscheidungen treffen: Ja die liebe Kleidung, da gibt es immer mal wieder Diskussionen.. Sicher gibt es die Möglichkeit, die Kinder ausprobieren zu lassen? Zumindest Farbkombinationen könnten frei wählbar sein, vielleicht aber auch mal die Schuhe zum passenden Wetter? Augen zu und durch ;-)
  • Traue deinem fast Kindergartenkind etwas zu: Kinder in dem Alter helfen oft gerne in der Küche mit, zeige deinem Kind, wie es mit einem Messer umgehen kann und lass es mitwirken, Tischdecken oder je nach Wohnlage auch eine kleine Besorgung sind gut möglich in dem Alter.
  • Auch Konflikte können Kinder gut selber lösen: Solange es körperlich und psychisch nicht zu arg wird, darfst du ein Kind auch mit anderen streiten lassen ohne direkt einzugreifen. Besprich lieber danach mit ihm wie es ihm geht, welche anderen Verhaltensmöglichkeiten hilfreich gewesen wären.


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Selbstvertrauen stärken

  • Sprich mit deinem Kind über deine und seine Gefühle: so stärkst du seine (Selbst)-Wahrnehmung, sie ist die Basis für ein gesundes Selbstvertrauen.
  • Lass zu, dass es Niederlagen, Frust und Misserfolg durchleben kann: Sprich mit ihm darüber, benenne die Gefühle und zeige ihm Wege, wie diese «weggesteckt» werden können. Ermuntere es, es erneut zu versuchen.
  • Lobe und kritisiere Verhalten – niemals das Kind oder seinen Charakter! Verhalten ist einfach veränderbar, ein Mensch oder eben Charakter aber nicht. «Das hast du schön gemalt» statt «du bist eine richtige Künstlerin» …
  • Ermuntere dein Kind Neues auszuprobieren: Immer mal wieder etwas wagen, stärkt den Mut und das Selbstvertrauen. Du kannst gerne auch deine Unterstützung anbieten, falls etwas nicht auf Anhieb funktionieren sollte. Versuche nicht von Anfang an zu helfen, sondern wirklich nur wenn’s nicht gelingen mag.

Kinder, die viel im Alltag selbständig erledigen können und auch schon etwas „Frustrationstoleranz“ entwickelt haben, haben es beim Kindergartenstart etwas einfacher. Eine Kindergartenlehrperson betreut nämlich meist zwischen 20 und 25 Kindergartenkinder allein. Da braucht es von den Kindern etwas Geduld oder eben Selbständigkeit.
Erfahre hier im Artikel von Swissmom, was dein Kind beim «Chindsgi» Eintritt alles können sollte.

Damit in der Startphase kein Stress aufkommt, hilft es, wenn ihr euch genügend Zeit am Morgen einplant und daran denkt, dass euer Kind vielleicht in den ersten Wochen Begleitung auf dem Weg zum und vom Kindergarten benötigt.

Wenn ihr unsicher seid, ob euer Kind wirklich schon bereit ist für den Kindergarten oder euch Fragen beschäftigen, nehmt Kontakt mit dem Kindergarten auf und sucht das Gespräch mit dem Kinderarzt. Viele Gemeinden lassen einen Spielraum zu und helfen gerne bei Unsicherheiten weiter. Zudem findest du in diesem wireltern-Artikel ebenfalls Tipps und Hintergründe rund ums Thema «Ist mein Kind reif für den Kindergarten»

Wir wünschen Gross und Klein viel Freude und Stolz bei diesem nächsten grösseren Meilenstein!

 

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