Gesättigter Kita-Markt – welche Änderungen bringt dies für Arbeitgeber?

Der Schweizer Kita-Markt ist ein dynamisches und vielschichtiges Thema. Das liegt auch daran, dass es die Schweizer Perspektive nicht gibt und der Markt in föderalistischen Strukturen zu betrachten ist, d. h. auf kantonaler oder je nach Kanton gar lokaler Ebene.

Fakt ist: Die Thematik der Kinderbetreuung ist in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt und die Bemühungen seitens der Politik sind hoch. Nicht alle politischen Rezepte funktionieren gleich gut und der notwendige Blick über die eigene Kantonsgrenze hinweg findet leider nicht überall steht. So ensteht auch in diesem Markt ein kantonaler Flickenteppich an Kinderbetreuungslösungen - eine typisch schweizerische Konsequenz. Für nationale Arbeitgeber mit dem Anspruch einer Gleichstellung ihrer Mitarbeitenden, ist die schweizweite Interpretation und Umsetzung die hohe Kunst. Deshalb an dieser Stelle die wichtigsten Fakten für Arbeitgeber in Kürze:

  • In den Städten Zürich, Basel, wohl auch in Bern und und Luzern ist der Markt gesättigt das heisst, es gibt genügend Strukturen und für die Eltern ist es kein Problem, einen Kitaplatz zu finden. Arbeitgeber, die heute noch „garantierte Plätze” finanzieren, tun gut daran, diese Kosten einzusparen.
  • In allen übrigen Gebieten liegt der Anteil der Haushalte mit Kindern unter 13 Jahren, die familienergänzende Einrichtungen besuchen, deutlich unter 60 %. Hier wird es deutlich schwieriger, einen geeigneten Platz zu finden.

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https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/familien/familienergaenzende-kinderbetreuung.html

 

  • In den gesättigteren Regionen werden Eltern mit Kitabedarf wählerischer. Die Wahl des richtigen Betreuungstages und der perfekten Lage auf dem Arbeitsplatz wird dabei eine sehr hohe Priorität beigemessen.
  • Die Kitakosten steigen stärker als die Teuerung. In gewissen Regionen ist nicht der Erhalt des Kitaplatzes die größte Sorge, sondern die Kosten. Haushalte, die zwei Kinder in einer Kita im Kanton Waadt betreuen lassen und keine Subventionen erhalten, müssen mit durchschnittlichen Kosten von CHF 170.– pro Tag und Kind rechnen. Die Jahresausgabe für die Betreuung liegt in diesem Beispiel bei 48’960 CHF (bei einem Pensum von 60 %, ohne Geschwisterrabatt), wogegen ein abzugsfähiger Steuerfreibetrag von 15 000 CHF steht. In anderen Regionen der Schweiz liegt der Tagessatz tiefer. Aber auch dort entstehen den Familien so hohe Kosten, dass aufgrund dessen ein Rückgang der gewünschten Pensen festzustellen ist.

Unsere Tipps für die Arbeitgebenden:

  • Finanzielle Unterstützung für familienexterne Betreuung aufgleisen oder bereits bestehende Modelle regelmässig auf deren Wirkung überprüfen.
  • Mit regelmässigen Mitarbeitenden Umfragen prüfen, ob die aktuellen Massnahmen nach wie vor stimmig sind.
  • Von unserem Wissen im Bereich profitieren und den nächstmöglichen Beratungstermin buchen
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