Das Konzept des «Ferienbetts» bietet eine flexible Unterbringungsoption, die es Senior:innen ermöglicht, kurzfristig auf individuelle Bedürfnisse und unvorhersehbare Lebensumstände zu reagieren. In St. Gallen bietet das Alters- und Pflegeheim Wohnen am Singenberg diese besondere Dienstleistung an, welche eine wertvolle Unterstützung für die Senior:innen und Angehörigen darstellt. Wir hatten das Vergnügen, mit Jannica Ziegler, der stellvertretenden Leitung Pflege vom Haus Singenberg, über dieses Angebot zu sprechen. In unserem aufschlussreichen Interview enthüllt sie Details, die zeigen, warum das Ferienbett mehr als nur eine temporäre Unterkunft ist.
Jannica Ziegler erklärt uns, dass die Ferienzimmer bei ihnen komplett möbliert sind und zusätzliche Annehmlichkeiten wie TV und Telefon bieten, welche im Pensionspreis bereits inbegriffen sind. Diese Einrichtungen sorgen dafür, dass sich die Gäste sofort heimisch fühlen können.
«Die Mindestaufenthaltsdauer bei uns beträgt sieben Tage», erklärt Jannica Ziegler. «Abhängig von der aktuellen Nachfrage und Verfügbarkeit bieten wir die Möglichkeit, das Ferienbett entweder befristet oder unbefristet zu nutzen, was besonders hilfreich ist, wenn jemand eine temporäre Unterkunft benötigt, bis ein dauerhaft geeignetes Zimmer verfügbar wird.»
Ein wichtiger Aspekt des Angebots ist die Eigenbeteiligung der Gäste. «Die Ergänzungsleistungen decken nicht alle Kosten ab, daher ist eine tägliche Zuzahlung von 15 CHF notwendig», fügt sie hinzu. Jannica hebt hervor, dass das Ferienbett nicht für Personen mit schweren oder fortgeschrittenen Demenzformen oder komplexen medizinischen Zuständen geeignet ist, da solche Bedingungen spezielle medizinische und pflegerische Anforderungen stellen, die über das Angebot eines Ferienbetts hinausgehen.
Das Ferienbett wird häufig von Gästen genutzt, deren betreuende Angehörige verreist sind oder deren Ehepartner sich in einem Krankenhausaufenthalt befinden. Auch Pensionierte, die eine temporäre Unterkunft während Renovationsarbeiten an ihrer privaten Wohnung benötigen, greifen auf dieses Angebot zurück, erklärt Jannica Ziegler.
Jannica berichtet von durchweg positiven Rückmeldungen: «Viele schätzen das Ferienbett nicht nur als kurzfristige Wohnlösung, sondern auch als Möglichkeit zum Probewohnen. Tatsächlich kommen einige Gäste regelmässig zurück, um die Vorzüge unseres Hauses erneut zu geniessen.»
Eine der grösseren Herausforderungen in der Verwaltung des Ferienbetts ist der Umgang mit Leerständen oder wenn ein Gast aus gesundheitlichen Gründen seinen geplanten Austritt nicht antreten kann und das Zimmer bereits für eine nachfolgende Buchung reserviert ist. «Diese Situationen erfordern flexible Lösungen und manchmal auch schnelle Anpassungen unserer Planung, um die Bedürfnisse aller Betroffenen bestmöglich zu erfüllen», führt Jannica aus.
Preisstruktur und inkludierte Leistungen
Das Ferienzimmer im Altersheim kostet täglich 15 CHF mehr als ein Standardzimmer im Langzeitvertrag, da Möblierung, TV und Telefon inklusive sind, erklärt Jannica. Im Preis enthalten sind zudem Vollpension, die wöchentliche Reinigung des Zimmers, das Waschen persönlicher Kleidung, ein 24-Stunden-Notrufservice sowie die Nutzung aller gemeinschaftlichen Räume, Einrichtungen und Anlagen.
Krankenkassenbeteiligung
Bezüglich der Kostenübernahme durch die Krankenkassen führt Jannica aus: «Die Krankenkasse beteiligt sich an den Kosten für das Ferienbett, abhängig von der Pflegestufe des Gastes, gemäss den Tarifen des Krankenversicherungsgesetzes.»
Verfügbarkeit und Wartelisten
Auf die Frage nach der Verfügbarkeit des Ferienbetts und möglichen Wartezeiten erläutert Jannica: «Das ist ganz unterschiedlich und nicht voraussehbar.» Es ist ratsam, frühzeitig Anfragen zu stellen, um die Verfügbarkeit zu sichern.
Im Rahmen des Ferienbettangebots, erläutert Jannica Ziegler, erhalten die Feriengäste dieselben umfassenden Betreuungs- und Pflegeleistungen wie die dauerhaft wohnenden Pensionierten. Dies garantiert, dass alle Gäste die notwendige Unterstützung und Fürsorge erfahren, die sie benötigen.
Individuelle Gesundheitsversorgung
Die individuelle Gesundheitsversorgung beginnt mit einem gründlichen Aufnahmegespräch, bei dem der Gesundheitsstatus des Gastes erfasst wird. «Basierend auf diesem Erstgespräch erstellen wir einen detaillierten Pflegeplan», erklärt Jannica. Die Medikamentenvergabe erfolgt streng nach dem mitgebrachten Plan, der von geschultem Personal sorgfältig umgesetzt wird. Zudem wird die ärztliche Betreuung entweder durch den eigenen Hausarzt des Gastes oder durch den Stationsarzt der Einrichtung sichergestellt – je nach Bedarf und Situation des Gastes. «Falls spezielle Therapien oder zusätzliche Pflegebedarfe erforderlich sind, werden diese individuell organisiert», fügt Jannica hinzu. Dies stellt sicher, dass jeder Gast eine Behandlung erhält, die genau auf seine persönlichen Gesundheitsbedürfnisse abgestimmt ist.
Jannica Ziegler erläutert den sorgfältig strukturierten Aufnahmeprozess für das Ferienbett. Dieser Prozess beginnt typischerweise mit einer Anfrage von Angehörigen oder medizinischen Zuweisenden wie Spitälern, Hausärzten oder Kliniken, die an das Eintrittsmanagement (EM) des Heims gerichtet werden.
«Unser Eintrittsmanagement spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbereitung der Aufnahme eines Gastes», erklärt Jannica. Das EM kümmert sich um die Klärung aller finanziellen Fragen und koordiniert die hausärztliche Betreuung sowie weitere für den Vertrag relevante Punkte. Diese sorgfältige Vorbereitung stellt sicher, dass alle administrativen und gesundheitlichen Aspekte vor der Ankunft des Gastes geklärt sind.
Jannica betont die Wichtigkeit der richtigen Dokumentation für eine erfolgreiche Aufnahme: «Wir benötigen die aktuelle Medikamenten- und Diagnosenliste des Hausarztes des Gastes, eine gültige Wohnsitzbescheinigung sowie eine Kopie des Passes oder der Identitätskarte.» Diese Dokumente sind entscheidend, um die medizinischen Bedürfnisse des Gastes vollständig zu erfassen und entsprechend zu planen.
«Der Pflegebedarf wird von unserem Team genau abgeklärt, bevor ein Gast das Heim betritt», erklärt Jannica weiter. Dies ist besonders wichtig bei Gästen, die aus medizinischen Einrichtungen überwiesen werden und oft eine von diesen Einrichtungen erstellte Pflegeplanung mitbringen. Nach der Ankunft des Gastes führen die Pflegekräfte eine detaillierte Bedarfsklärung durch und passen die Pflegeplanung individuell an, um eine optimale Betreuung sicherzustellen.
Jannica Ziegler fasst zusammen: «Dieser strukturierte Aufnahmeprozess ermöglicht es uns, jedem Gast eine sorgfältig geplante und unterstützende Umgebung zu bieten, die seinen spezifischen Bedürfnissen gerecht wird. Wir stellen sicher, dass jeder Gast während seines Aufenthalts im Ferienbett die bestmögliche Pflege und Unterstützung erhält.»
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